Digitalisierung der Lichtbildersammlung Urania Wien
Zwecks Veranschaulichung und Steigerung der Attraktivität wurden Einzel- und Repertoirevorträge der Urania Wien mit eigens dafür zusammengestellten Serien von zumeist handkolorierten Glasdiapositiven illustriert. In den sogenannten Skioptikon-Lichtbildervorträgen kam das Skioptikon, der Apparat zur Projektion von Diapositiven, zum Einsatz.
Seit der Wende zum 20. Jahrhundert wuchs das Lichtbilderarchiv der Urania Wien rasch an. Es wurden Glasdianegative und Glasdiapositive zu den verschiedensten Themen und Sujets gesammelt: Zeitgenössische Städte-, Landschafts- und Naturaufnahmen aus aller Welt, Volks- und Völkerkundliches, Bilder zur historischen Arbeitswelt, aber auch zu Freizeit und Vergnügen, Alpen- und Gletscherbilder, Bilder zur Biologie (Pflanzen- und Tierkunde) ebenso wie Dichter-, Musiker-, Künstler- oder Herrscherporträts, Bilder zu Medizin, Technik, Malerei, Kunst- und Architekturgeschichte, Bilder aus dem Ersten Weltkrieg, aber auch Märchen für Kinder. Jedes Glasdiapositiv verfügt über eine Inventar-, eine Vortrags- und eine Bildnummer, welche die Position innerhalb der jeweiligen Holzschatullen, worin sich die Glasbilder aus konservatorischen Gründen bis zum heutigen Tag befinden, bezeichnet.
Aufgrund der Auslagerung in die Volkshochschule Volksheim Ottakring entging der Lichtbilderschatz der Urania Wien seiner Beschädigung oder gänzlichen Vernichtung infolge der Bombardierung des Urania-Hauptgebäudes am Aspernplatz im Jahre 1944 und kam so größtenteils unversehrt auf uns. Heute befinden sich im Österreichischen Volkshochschularchiv, dem 1999 der Bestand von der Urania Wien übertragen wurde, insgesamt rund 60.000 Einzelbilder in 783 Holzschatullen sowie 268 Vortragstyposkripte für die Einzel- und Repertoirevorträge.
Mit Hilfe einer Bilddatenbank im archivinternen Datenbanksystem THESEUS wird schrittweise die Indexierung und Digitalisierung der Einzelbilder vorgenommen.
Im Archivplan findet sich die gesamte Liste der Schatullen. In der Bestandssuche kann nach den Schatullen gesucht werden.
Projektleitung:
Dr. Christian H. Stifter