Ausstellung

Archiv-Leihgaben im Photoinstitut Bonartes

Die aktuelle Ausstellung widmet sich Marianne Strobl (1865 bis nach 1936), die sich als »Industrie-Photograph« abseits des Fotoateliers auf ein neues geschäftliches Terrain begab. Ihr Know-how in der Blitzlichtfotografie kam ihr zugute, um Innenräume – beispielsweise Gewerbeausstellungen und Neubauten – zu dokumentieren. Aber auch groß angelegte Infrastrukturprojekte fotografierte sie für ihre Auftraggeber, wie den Aushub der Wiener Kanalisation oder die Errichtung der Gaswerke in Wien-Simmering und Wien-Leopoldau. Außer Brücken- und Eisenbahnbauten begleitete Strobl eine spektakuläre Höhlenexpedition.

Um 1900 erkannten Unternehmer, Ingenieure und Private verstärkt, wie vielseitig sich fotografische Bilder zu Zwecken der Kommunikation und der Repräsentation einsetzen ließen. Strobls Spezialisierung auf Industriefotografie war daher eine kluge Strategie, um auf dem schon damals hart umkämpften Fotomarkt bestehen zu können. Mit ihren Aktivitäten in männlich dominierten Räumen beanspruchte sie zudem eine gewissermaßen emanzipatorische Rolle.

(Quelle: Ausstellung, Saaltext)

Das Österreichische Volkshochschularchiv stellte für diese Ausstellung zwölf Lichtbilder aus der Lichtbildersammlung mit Motiven des Gaswerks Wien-Simmering und Wien-Leopoldau zur Verfügung. Alle Lichtbilder werden Marianne Strobl zugeschrieben. Weiters ist das Bild „Bau der Aspernbrücke“ mit Stampiglie Marianne Strobl, »Industrie-Photograph«, aus dem Archiv zu sehen.

Ausstellung im Photoinstitut Bonartes
Marianne Strobl, „Industrie-Photograph“, 1894-1914.
Freitag, 20. Oktober 2017 bis Sonntag, 8. April 2018