100 Jahre Relativitätstheorie

Albert Einstein und die Wiener Volksbildung

Die Allgemeine Relativitätstheorie Albert Einsteins wurde nach jahrelangen Vorarbeiten am 25. November 1915 an der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin vorgestellt.

Diese Theorie sei noch viel gewaltiger als die bisherigen Umwälzungen der Denkgrundlagen durch Kopernikus und Newton: „Damals handelte es sich am Ende doch nur um Körperliches, Dinghaftes, Vorstellbares, aber die neue Lehre rüttelt an der bisnun als unabänderlich betrachteten Zeitordnung.“

Dies sind die einleitenden Gedanken des Urania-Repertoirevortrages zur Einsteinschen Relativitätstheorie. Der Vortrag wurde vom theoretischen Physiker Dr. Friedrich Zerner gemeinsam mit dem Pharmazeuten und Schriftsteller Dr. Theodor Heinrich Mayer zusammengestellt. Mit Urania-Filmen und Lichtbildern samt „volkstümlicher Erläuterung“ wurde dieser im Großen Vortragssaal der Urania Wien im Jahr 1923 insgesamt 27 Mal gehalten. Darüber hinaus wurden an den Wiener Volkshochschulen zwischen 1919 und 1964 über 100 Kurse und Vorträge zur Relativitätstheorie beziehungsweise zu Albert Einstein angeboten; der erste übrigens von einer Frau, der Physikerin Gerda Laski, die im Wintersemester 1919/20 in der Volkshochschule Volksheim Ottakring den Samstagsvortrag „Einsteins Relativitätstheorie“ hielt.

Auf Einladung der Urania Wien trug Albert Einstein selbst am 13. Jänner 1921 im damals größten Saal in Wien, im Großen Saal des Wiener Konzerthauses vor. Dazu Einstein im Vorfeld: „Das außerordentliche Interesse, das die Wiener meinem Vortrage entgegenzubringen scheinen, erfüllt mich mit großer Freude. Hoffentlich gelingt es mir, den Erwartungen gerecht zu werden.“

Der Briefwechsel Albert Einsteins mit dem Präsidenten der Wiener Urania, Ludwig Koessler, wie auch die Lichtbilder und das Vortragstyposkript zum erwähntem Repertoirevortrag liegen im Österreichischen Volkshochschularchiv auf.

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