Berlin

Berlin

Die Welt von gestern in Farbe

Berlin, die Kapitale des Deutschen Kaiser­reiches: Bis 1871 »nur« Hauptstadt von Preußen, ent­wickelte sich die Stadt in der Gründer­zeit rasant, um 1910 auf über 2 Millionen Einwohner. Mehr als 250 farbige Fotografien zeigen uns, wie Berlin – zwischen den Extremen dynamischer Modernisierung und rückwärtsgewandter Tradi­tion – und seine Bewohner ausgesehen haben, welche Farben ihre Uniformen, Feder­büsche, Kleider und Hüte hatten, wie sie sich bei Paraden, Manövern, Sedan- oder Flugtagen verhielten, allen voran Kaiser Wilhelm II. mit seiner Vorliebe für Prunk und Theatralik.

Wie hatte sich die Stadt seit den Zeiten Schinkels durch Repräsentationsbauten wie Reichstag, Siegessäule, Dom und diverse Feldherrenmonumente verändert, wie muss man sich die Pracht der Innenräume des Stadtschlosses vorstellen – und die Vielfarbigkeit des durch den 2. Weltkrieg vernichteten Stadtbildes? Die handkolorierten Glasdiapositive des Österreichischen Volkshochschularchivs und Stereobilder der so genannten »Kaiser-Panoramen« werden in diesem Buch erstmals veröffentlicht und lassen uns eine Zeit hautnah erleben, die uns sonst fast ausschließlich in schwarzweißen Bildzeugnissen überliefert ist. Ergänzt werden diese frühen Farbdarstellungen durch die Sozialreportagen von Heinrich Zille und den Gebrüdern Haeckel, die Alltag und »Milljöhs« der Jahrhundertwende porträtierten.

Christian Brandstätter (Hrsg.),
Berlin (in der Reihe: Die Welt von gestern in Farbe)
Christian Brandstätter Verlag
Wien 2011
112 Seiten
ISBN 978-3-85033-472-3