Neuerscheinung

Biografie zu Carl Bernhard Brühl – Arzt und Zootom

Wer sich mit der Bildungsgeschichte Österreichs und insbesondere Wiens im 19. Jahrhundert beschäftigt, stößt früher oder später auf den Namen Carl Bernhard Brühl.

Er gilt als der erste, der die Universitätsausdehnung in Österreich praktizierte, und er verlangte, dass sich die Universitäten die Volksbildung zu ihrer Aufgabe machen sollten. Zu einer Zeit, als Frauen in Wien von wissenschaftlichen Vorträgen nahezu ausgeschlossen waren, gewährte ihnen Brühl Zutritt zu seinen äußerst beliebten populären Vorlesungen über Anatomie. Darüber hinaus setzte er sich dafür ein, dass Frauen zum Universitätsstudium und insbesondere zum Medizinstudium zugelassen werden.

Am 13. März 1848, dem Tag des Ausbruchs der Revolution in Wien, forderte Carl Bernhard Brühl vor der Versammlung der niederösterreichischen Stände volle Lehr- und Lernfreiheit sowie den uneingeschränkten Hochschulzugang für alle. Zusammen mit dem Arzt und Schriftsteller Ernst von Feuchtersleben arbeitete er einen Plan für ein Naturhistorisches Institut aus, das als naturwissenschaftliche Fakultät der Universität eingerichtet werden sollte. Darüber hinaus sollte es allen offenstehen, die sich auf dem Gebiet der Naturwissenschaften fortbilden wollten.

Der ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter am Österreichischen Volkshochschularchiv, Prof. Dr. Anton Szanya, stellt in seiner umfangreichen Biografie Leben und Wirken des Wissenschafters (1820–1899) vor. Die materialreiche und profund recherchierte Studie ist reich bebildert und im Anhang mit acht Originaltexten von Carl Bernhard Brühl versehen.

Anton Szanya,
Carl Bernhard Brühl. Arzt, Zootom, Volksbildner, Feminist
StudienVerlag
Innsbruck – Wien – Bozen 2019
586 Seiten
ISBN: 978-3-7065-5904-1