Tagung

Erol Alexander Weiß (Dir. der VHS Karlsruhe, Sprecher der Konferenz), GR Christian Deutsch (Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Volkshochschulen GmbH), Herbert Schweiger (Geschäftsführer der Wiener Volkshochschulen GmbH), Philipp Salamon-Menger (Dir. der VHS Wiesbaden, Sprecher der Konferenz) [v.l.n.r.] © Daniela Klemencic

Konferenz großstädtischer Volkshochschulen in Wien

Von 6. bis 8. November tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter von Volkshochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Vorträgen, Länderberichten und Exkursionen zum Thema „Volkshochschularbeit in Zeiten neoliberaler Widerspruchslagen“ aus.

Prof. Dr. Ulla Klingovsky, die an der Fachhochschule Nordwestschweiz die Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung innehat, warf in ihrem Vortrag die Frage auf, ob Erwachsenenbildung den „freien“ Markt überleben kann.

Am zweiten Konferenztag wurde das Augenmerk auf Geschichte und ihre zentrale Bedeutung für das Gestalten der Zukunft gelegt. Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D., wies in seinem Vortrag darauf hin, dass jede und jeder, der die Zukunft gestalten möchte, bereit sein müsse, aus der Geschichte zu lernen. Dies sei elementar für eine funktionierende Demokratie und eine gleichberechtigte Gesellschaft, so Fischer. Das Gedenken war auch Ausgangspunkt für die Gestaltung der Ausstellung „Die Opfer des Nationalsozialismus im Bereich der Wiener Volkshochschulen“. Durch die Ausstellung führten die Ausstellungskuratoren Dr. Christian H. Stifter, Direktor des Österreichischen Volkshochschularchivs, und Dr. Robert Streibel, Direktor der Volkshochschule Hietzing.

Die Wiener Volkshochschulen als Konferenzorganisatoren boten im Rahmen von gemeinsamen Exkursionen zur Kunst VHS, dem Demontage- und Recyclingzentrum, dem Österreichischen Volkshochschularchiv und den Standorten VHS Polycollege, VHS Meidling und VHS Donaustadt ihren Gästen einen Einblick in die große Bandbreite des Angebots.

Am letzten Konferenztag referierte ao. Univ.-Prof. Dr. Annette Sprung vom Institut für Erziehungs-und Bildungswissenschaft der Universität Graz wie sich der soziale Wandel in der Erwachsenenbildung widerspiegelt und wie sich das auf die Möglichkeiten aktiver Teilhabe – einer „Active Urban Citizenship“ – auswirken könne.

Zur Geschichte der Konferenzen großstädtischer Volkshochschulen:
Im Jahr 1954 fand die Konferenz zum ersten Mal statt. Gründungsmotiv war, nach Ende des Zweiten Weltkrieges internationale Beziehungen aufzubauen und die Demokratie zu festigen. Die Konferenzen fanden beziehungsweise finden bis auf einige Ausnahmen jährlich beziehungsweise zwei Mal im Jahr (Frühjahr und Herbst) in Deutschland und in Österreich (in Wien und Linz, bisher insgesamt 11 Mal) statt. Eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter von 61 Volkshochschulen aus Großstädten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.