Kurse/Vorträge-Daten

Volkstümliche Universitätsvorträge Graz, 1898-1938, online recherchierbar

Zirka 1800 komplexe Datensätze zu den Volkstümlichen Universitätsvorträgen beziehungsweise -kursen der Universität Graz, aus den Jahren 1898-1938, können nun mittels Bestandssuche durchsucht werden (mit dem Suchterm „vuv_graz“ ist eine Suche nur in diesen Datensätzen möglich). Einer Kooperation des Volkshochschularchivs mit dem Universitätsarchiv der Universität Graz, in dem die Materialien verwahrt werden, ist dieser Datenzuwachs zu verdanken.

Der Bestand zu den Volkstümlichen Vorträgen der Universität Graz (1898-1938) umfasst ein Konvolut von zirka einem Laufmeter. Darin finden sich Korrespondenz zur Anbahnung von Vorträgen, Materialien zur Finanzierung, Berichte und Gutachten in verschiedenen Entwurfsstadien sowie Vortragsankündigungen. Penible Verzeichnisse der Vorträge und Sitzungsprotokolle des einschlägigen Ausschusses ergänzen das aussagekräftige Quellenmaterial.
Ausgehend von dieser Grundlage konnten die Vortragenden und Vortragstitel zu 3078 Vortragseinheiten gesammelt werden. Wie bereits für die Vortragstätigkeit der Mitglieder der Medizinischen Fakultät angewandt, werden quantitative und qualitative Ansätze verfolgt. Einerseits interessieren statistisch die beteiligten Fachgruppen, Fächer und (Teil-)Fachgebiete und die Präsenz der Fakultäten. Bei den Protagonisten – es handelte sich bis auf die Ausnahme der Historikerin Mathilde Uhlirz um Männer – wird der akademische Status erhoben, gleichzeitig wird (vorerst in Grazer Archiv- und Bibliotheksbeständen) nach Manuskripten und Publikationen gesucht, die mit der Vortragstätigkeit in Verbindung standen und inhaltliche Aufschlüsse erlauben.

In der Darstellung und Kontextualisierung sollen neben der Beschreibung des Materials folgende Leitlinien im Mittelpunkt stehen: Institutionell soll betont werden, dass die Universität nicht nur in Graz, sondern auch in der Steiermark insgesamt, sowie in Kärnten und Krain wesentlich dazu beitrug, regelmäßig und systematisch Volksbildungsveranstaltungen zu organisieren. Dies geschah teils in Zusammenarbeit, teils in Konkurrenz zu anderen Bildungsinitiativen. Die Vortragsthemen werden insbesondere auf ihre soziokulturelle Relevanz hin untersucht, um zu zeigen, dass es sich um keine weltfremden und fachverliebten Zurufe aus dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm handelte. Versatzstücke aus den Akten können hier auch einzelne Schlaglichter auf die Aufnahme der Vorträge werfen. Dabei soll auch klar werden, dass die Vortragenden von Anfang an Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Fragen bezogen.

Kontaktperson Universitätsarchiv der Univ. Graz:
Mag. Dr. Andreas Golob
an.golob@uni-graz.at